Qualitäts­kontrolle für Lebens­mittel

Strenge gesetzliche Anforderungen, umfassende Prüfmethoden und spezialisierte Softwarelösungen helfen Unternehmen, höchste Qualitätsstandards bei Lebensmitteln sicherzustellen – von der Produktion bis hin zum Endverbraucher.

Qualitätskontrolle an Lebensmitteln

4. April 2025

Lebensmittelqualität bedeutet mehr als nur Vorschriften einzuhalten. Sie beein­flusst die Gesundheit und das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Nur wenn Lebensmittel und Getränke strenge Anforderungen an Geschmack, Textur, Nährwerte, Haltbarkeit und Sicher­heit erfüllen, können sie langfristig über­zeugen. Unternehmen in der Lebens­mit­tel­industrie tragen eine enorme Verant­wortung – Verantwortung, die nicht mit der Produktion endet.

Aber wie sieht eine effektive Qualitäts­kontrolle aus? Welche Prüfmethoden sind entscheidend und wie können digitale Lösungen Unternehmen dabei unter­stüt­zen? Genau diese Fragen beantworten wir in diesem Beitrag.

Was gehört zur Qualitätskontrolle von Lebensmitteln?

Die Qualitätskontrolle von Lebensmitteln und Getränken erstreckt sich über die ge­samte Lieferkette – von der Rohstoff­kontrolle über die Produktion bis zur End­kontrolle. Nur wer von Anfang an höchste Standards setzt, kann im Handel und bei den Kunden langfristig punkten.

Lebensmittelsicherheit und Lebensmittel­standards sind für die Lebensmittelqualität enorm wichtig, denn sie legen fest, welche Mindestanforderungen für Hygiene, Schutz, Rückverfolgbarkeit, Verpackung und Kennzeichnung von Lebensmitteln gelten und sind fester Bestandteil von Qualitätsmanagementprozessen in Unter­nehmen.

Was bedeutet Lebensmittel­qualität?

Lebensmittelqualität umfasst sensorische, physikalische, chemische, mikro­biolo­gische und ernährungsphysiologische Eigenschaften. Diese beeinflussen Sicherheit, Geschmack, Aussehen und Nährwert direkt und sind somit für Verbraucher und Hersteller essenziell.

Allerdings variiert die Definition von Lebensmittelqualität je nach Perspektive:

  • Verbraucher legen Wert auf Geschmack, Frische und Nährwerte.
  • Behörden fokussieren sich auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Sicherheitsstandards.
  • Unternehmen müssen neben der Qualität auch Wirtschaftlichkeit, Haltbarkeit und Produktions­standards berücksichtigen.

Es sind klare, transparente Kriterien nötig, um die Qualität von Lebensmitteln objektiv zu bewerten und langfristiges Vertrauen in Marken und Produkte zu sichern.

Typische Prüfverfahren in der Qualitäts­kontrolle

Die Qualitätskontrolle umfasst verschiedene Prüfmethoden:

  • Biologische Tests – mikro­bio­logische Untersuchungen (z. B. Salmonellen, E. coli).
  • Physikalisch-chemische Analysen – Prüfung auf Pestizidrückstände, Schwermetalle, Farbstoffe.
  • Sensorische Bewertungen – Über­prüfung von Geschmack, Geruch, Aussehen und Konsistenz.
  • Temperatur- und Feuchtigkeits­kontrollen – besonders wichtig für Kühlketten und verderbliche Waren.
  • Materialkontaktprüfung – Sicherstellung, dass Ver­packungs­materialien keine schädlichen Substanzen abgeben.

Die Qualitätsprüfung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Vor-Produktionskontrolle (PPI): Prüfung von Rohstoffen vor der Verarbeitung.
  2. Prüfung während der Produktion (DPI): Sicherstellung gleich­blei­bender Qualität während des ge­samten Herstellungsprozesses.
  3. Vorversandkontrolle (PSI): End­kon­trolle vor der Auslieferung an den Handel.

Diese mehrstufigen Tests helfen, Qualitäts­mängel frühzeitig zu erkennen und Rück­rufe oder Imageverluste zu vermeiden. Denn Qualität, die begeistert, schafft Ver­trauen, das bleibt.

6 Tipps für müheloses Qualitäts­manage­ment

Unternehmen aus der Lebensmittel-Branche unterliegen strengen Vor­gaben, da sie sensible Rohstoffe ver­arbeiten. Ein zuverlässiges Quali­täts­management ist dabei uner­läss­lich. Mit unseren 6 Tipps wickeln Sie Ihr QM mühelos ab und erzeugen maxi­male Sicherheit!

Vorschaubild QM Food Paper

Gesetze und Vorschriften: Welche Anforderungen gibt es?

Gesetzliche Vorgaben prüfen und stellen sicher, dass die Vorschriften zur Qualitäts­kontrolle von Lebensmitteln und Getränken eingehalten werden. Besonders wichtige Rahmen­bedingungen und Richtlinien sind:

EU-Verordnungen

EU-Verordnungen legen die allgemeinen und spezifischen Anforderungen an die Le­bens­mittel­hygiene, den Umgang mit tie­rischen Neben­produkten, die Kontami­nan­ten in Lebensmitteln, die Zusatzstoffe, Aro­men und Enzyme, die neuartigen Le­bens­mittel, die gentechnisch ver­änder­ten Le­bens­mittel, die Rückverfolg­barkeit und das Schnell­warnsystem fest.

Einige der relevantesten EU-Verordnungen in diesem Bereich sind:

Vorschriften der Food and Drug Administration (FDA)

Die Vorschriften der FDA vergeben Stan­dards für die Sicherheit und Qualität von Lebens­mitteln in den USA. Dazu zählen zudem die gute Herstellungs­praxis (Good Manufacturing Practice, GMP), vorbeu­gende Kontrollen, die Lebens­mittel­sicher­heits­moderni­sierung, Nährwert- und Aller­gen­­kennzeichnungen sowie der Import von Lebens­mitteln.

Codex-Alimentarius-Kommis­sion

Die Codex-Alimentarius-Kommission er­arbeitet weltweit anerkannte Standards, Leit­linien und Empfehlungen für die Le­bens­­mittel­sicherheit und -qualität. Ziel ist es, die Gesundheit von Verbraucher­innen und Verbrauchern zu schützen, unlautere Handels­praktiken zu verhindern und die internationale Kooperation zu stärken. Dafür beschäftigt sich die Vereinigung unter anderem mit Lebens­mittel­hygiene, Kontaminationen, Zusatzstoffen, Rück­ständen von Pestiziden und Veterinär­arzneimitteln.

Unabhängig davon, welche Vorgabe oder Rahmen­bedingung herangezogen wird: Sie gelten für sämtliche Akteurinnen und Ak­teure der Lebens­mittelkette. Stellen die nationalen und internationalen Über­­wa­chungs- und Kontroll­systeme Verstöße fest, kommt es zu Sanktionen. Das kann sowohl Geld­strafen und Produktentzug als auch die Schließung von Betrieben oder eine straf­rechtliche Verfolgung verursachen.

Wer ist für die Kontrolle von Lebensmitteln zuständig?

Die Lebensmittelkontrolle wird von ver­schie­denen Akteuren sichergestellt. Sie überwachen die Qualität und Sicherheit von Produkten durch regelmäßige Audits, Inspektionen und Prüfverfahren.

Betriebe (Selbstkontrolle):

Lebensmittelhersteller müssen gesetzliche Vorgaben einhalten, Qualitätskontrollen etablieren und Prozesse wie HACCP, Rückverfolgbarkeit und Lieferanten­bewertung umsetzen.

Lebensmittelüberwachungsbehörden:

Behörden kontrollieren, ob Hygiene- und Kennzeichnungsvorschriften eingehalten werden, nehmen Proben und verhängen Sanktionen bei Verstößen.

Externe Prüfinstitute:

Unabhängige Labore führen Rückstands­analysen, Zertifizierungen (ISO, IFS, BRC) und sensorische Tests zur Qualitäts­kontrolle durch.

Verbraucherinnen und Verbraucher:

Sie spielen eine Rolle, indem sie die Quali­tät von Lebensmitteln bewerten und Auf­fällig­keiten an Hersteller oder Behörden melden.

Durch dieses Zusammenspiel wird sichergestellt, dass Lebensmittel den höchsten Qualitäts- und Sicherheits­standards entsprechen.

Branchenspezifische Unterschiede in der Qualitätskontrolle

Jede Lebensmittelbranche hat spezifische Anforderungen:

  • Fleischindustrie

    Die Fleischindustrie stellt hohe Standards an Tiergesundheit und Tierschutz, Schlachtung und Rückverfolgbarkeit von Produkten. Zudem gelten besonders strenge Hygienevorschriften, um Krank­heits­erreger wie Salmonellen oder E. coli zu verhindern.

  • Milchindustrie

    Die Milchindustrie muss Qualität und Sicherheit von Rohmilch sowie deren Erzeugnisse wie Käse und Joghurt gewährleisten so­wie sicherstellen, dass die Kühlkette aufrechterhalten wird.

  • Backwarenindustrie

    Die Backwarenindustrie ist verpflichtet, Frische, Aroma, Konsistenz und Haltbarkeit der Produkte sicherzustellen. Zudem müssen die Zusammensetzung und die Zutatenkennzeichnung eingehalten werden, besonders in Bezug auf Allergene.

  • Getränkeindustrie

    Die Getränkeindustrie ist ver­pflich­tet, Qualität und Reinheit der Rohstoffe wie Wasser, Früchte, Getreide und Hopfen zu über­prüfen. Gleiches gilt für die Endprodukte, zum Beispiel Saft, Bier oder Wein, wofür zusätzlich Gärung, Filtration, Pasteurisierung und Abfüllung überwacht werden müssen.

Software für die Qualitätskontrolle: Wie hilft ein ERP-System?

Eine moderne Software macht die Quali­täts­kontrolle in der Lebensmittel­branche deutlich einfacher. Sie sorgt dafür, dass automatisierte Qualitätsprüfungen nahtlos in den Produktionsprozess integriert werden, Prüfprotokolle und Zertifikate lückenlos dokumentiert und Chargen vom Rohstoff bis zum Endprodukt rückverfolg­bar sind. Zudem hilft sie bei der Lie­fe­ran­ten­bewertung, indem sie Qualitätsdaten automatisch auswertet, und unterstützt Unternehmen dabei, internationale Stan­dards wie HACCP und ISO22000 einzu­halten – so lassen sich Verstöße und Sanktionen vermeiden.

Die ERP-Branchenlösung von YAVEON bringt all das in einem zentralen System zusammen:

  • Automatisierte Qualitätskontrollen – Reibungslose Prüfprozesse für Wareneingang, Produktion und Endkontrolle.
  • Rückverfolgbarkeit & Chargen­management – Volle Transparenz über die gesamte Lieferkette.
  • Live-Daten & Echtzeit-Analysen – Schnelle Reaktion auf Qualitäts­abweichungen.
  • Audit- & Zertifizierungs­management – Unterstützung für HACCP, ISO22000 und weitere Standards.

Mit der ERP-Branchenlösung von YAVEON behalten Unternehmen die Qualität ihrer Produkte jederzeit im Blick – für maximale Sicherheit und eine effiziente, gesetzes­konforme Produktion.

In der Lebensmittelbranche zählt jedes Detail – von der Rohstoffprüfung bis zur Endkontrolle. Unternehmen müssen hohe Standards erfüllen, Prozesse effizient gestalten und Rückverfolgbarkeit sicherstellen.

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