Gefahrstoffmanagement
Was ist Gefahrstoffmanagement?
Gefahrstoffmanagement umfasst alle Maßnahmen zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen. Dazu zählen die Identifikation und Klassifizierung der Stoffe, die Implementierung von Schutzmaßnahmen, die Schulung der Mitarbeiter sowie die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Sicherheitsrichtlinien.
Wieso ist Gefahrstoffmanagement wichtig?
Gefahrstoffmanagement verfolgt das übergeordnete Ziel, sicher mit Gefahrstoffen umzugehen, um Menschen und Umwelt zu schützen. Darunter fallen im Wesentlichen:
- Vermeiden von Arbeitsunfällen Gefahrstoffmanagement legt gezielte Maßnahmen zur Sicherheit am Arbeitsplatz fest, um Arbeitsunfälle sowie Berufskrankheiten zu vermeiden.
- Sicheres Arbeiten Gefahrstoffmanagement schafft die nötigen Voraussetzungen für sichere Arbeitsbedingungen mit gefährlichen oder potenziell gesundheitsschädlichen Stoffen.
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Welche Gesetze regeln das Gefahrstoffmanagement?
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Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG):
Die gesetzlichen Grundlagen des Gefahrstoffmanagements sind Teil des § 5 des Arbeitsschutzgesetzes.
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Gefahrstoffverordnung (GefStoffV):
Die Gefahrstoffverordnung gibt vor, welche Maßnahmen Arbeitgeber zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen muss.
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EU-Chemikalienrecht
Folgende EU-Verordnungen sind für den Umgang mit Gefahrstoffen relevant:
REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
Sie gibt die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien innerhalb der Europäischen Union vor.
CLP-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008
Bildet die Rechtsgrundlage, um Chemikalien in der Europäischen Union einzustufen, zu kennzeichnen und zu verpacken.
Biozid-Verordnung (EU) Nr. 528/2012
Regelt, wie Biozidprodukte in ganz Europa zu verkaufen, ab zugegeben und zu verwendet sind.
Welche Rolle spielt ein Gefahrstoffbeauftragter?
Gefahrstoffbeauftragte sind als Experten dafür zuständig, Unternehmen im Umgang mit Gefahrstoffen zu beraten. Dafür steht er mit der Geschäftsführung, Fachabteilungen und Beschäftigten in Austausch. Gefahrstoffbeauftragte führen Gefährdungsbeurteilungen durch, legen Vorkehrungen für Schutzmaßnahmen fest und übernehmen Mitarbeiterunterweisungen.
Welche Bestandteile umfasst das Gefahrstoffmanagement?
Der typische Aufbau von Gefahrstoffmanagement umfasst:
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Gefahrstoffkataster
Ein Gefahrstoffkataster listet sämtliche Gefahrstoffe im Betrieb auf und hilft so dabei, diese im Blick zu behalten. Der Fokus liegt auf Substanzen, die die Gesundheit und Umwelt belasten.
Ein Gefahrstoffkataster muss laut § 12 der deutschen Gefahrstoffverordnung folgende Informationen umfassen:
- Die Bezeichnung des Gefahrstoffs, wie sie im Sicherheitsdatenblatt vermerkt ist
- Informationen zu den Gefährlichkeitsmerkmalen
- Die Bereiche, in denen die Gefahrstoffe eingesetzt werden
- Angabe der Mengen, in denen die Gefahrstoffe im Betrieb zum Einsatz kommen
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Gefährdungsbeurteilung
In einer Gefährdungsbeurteilung halten Arbeitgeber die zentralen Gefährdungen fest, die auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit gefährlichen Substanzen stoßen können. Ziel ist es, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu maximieren. Unternehmen sollten beachten, dass die Arbeit mit gefährlichen Stoffen erst beginnen darf, wenn die Gefährdungsbeurteilung vollständig abgeschlossen ist.
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Sicherheitsdatenblätter
Sicherheitsdatenblätter beinhalten relevante Informationen zu allen Gefahrstoffen im Unternehmen. Da sie über die jeweiligen Substanzen informieren, unterstützen sie das Erstellen von Gefahrstoffkatastern.
Sicherheitsdatenblätter umfassen Hinweise auf:- Die Gefahrstoffkennzeichnung
- Potenzielle Gefahren
- Korrekte Handhabung und Entsorgung
- Erforderliche Lagerung
- Möglichkeiten, die Gefahrstoffe zu transportieren
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Betriebsanweisung
Eine Betriebsanweisung umfasst die grundlegenden Infos zu allen Gefahrstoffen im Betrieb. Mit einer Länge von maximal zwei Seiten sind Betriebsanweisungen deutlich kürzer als Sicherheitsdatenblätter. Betriebsanweisungen beschäftigen sich mit Fragen wie:
- Was sind potenzielle Gefahren?
- Welche Schutzausrüstung ist sinnvoll?
- Welche Stellen sind im Notfall zu kontaktieren und welche Handlungen sind nötig?
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Schutzausrüstung
Schutzausrüstung für jeden Mitarbeiter. Also Hilfsmittel, die Dienstnehmer bestmöglich vor Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten schützen. Sie besteht meist aus
- Schutzhandschuhen
- Atemschutz
- Schutzstiefel
- Schutzanzug
- Augenschutz
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Lagerung und Entsorgung von Gefahrstoffen
Unternehmen sind verpflichtet, ein Gefahrstofflager bereitzustellen, das die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützt. Zudem muss der Schutz der Umwelt beachtet werden. Typische geeignete Lagerorte sind:
- Auffangwannen
- Regale oder Schränke für Gefahrstoffe
- Gasflaschencontainer
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Gefahrstoffschulungen
In Gefahrstoffschulungen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber informiert, was im Umgang mit den Gefahrstoffen beachtet werden muss.
Welche Rolle spielt Software im Gefahrstoffmanagement?
Software unterstützt die Verantwortlichen dabei, das Gefahrstoffmanagement zu organisieren und zu verwalten. Dafür stellt sie jederzeit einen aktuellen Überblick über die Gefahrstoffe zur Verfügung und hilft, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Weiterhin können mit wenig Aufwand Betriebsanweisungen erstellt und die Kennzeichnung vereinfacht werden. Besonders praktisch ist es, wenn digitales Gefahrstoffmanagement über eine Schnittstelle mit dem ERP-System verbunden wird.
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