Gefahrstoffmanagement
Was ist Gefahrstoffmanagement?
Gefahrstoffmanagement umfasst alle Maßnahmen zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen. Dazu zählen die Identifikation und Klassifizierung der Stoffe, die Implementierung von Schutzmaßnahmen, die Schulung der Mitarbeiter sowie die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Sicherheitsrichtlinien.
Wieso ist Gefahrstoffmanagement wichtig?
Gefahrstoffmanagement verfolgt das übergeordnete Ziel, sicher mit Gefahrstoffen umzugehen, um Menschen und Umwelt zu schützen. Darunter fallen im Wesentlichen:
- Vermeiden von Arbeitsunfällen Gefahrstoffmanagement legt gezielte Maßnahmen zur Sicherheit am Arbeitsplatz fest, um Arbeitsunfälle sowie Berufskrankheiten zu vermeiden.
- Sicheres Arbeiten Gefahrstoffmanagement schafft die nötigen Voraussetzungen für sichere Arbeitsbedingungen mit gefährlichen oder potenziell gesundheitsschädlichen Stoffen.
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Welche Bestandteile umfasst das Gefahrstoffmanagement?
Der typische Aufbau von Gefahrstoffmanagement umfasst:
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Gefahrstoffkataster
Ein Gefahrstoffkataster listet sämtliche Gefahrstoffe im Betrieb auf und hilft so dabei, diese im Blick zu behalten. Der Fokus liegt auf Substanzen, die die Gesundheit und Umwelt belasten.
Ein Gefahrstoffkataster muss laut § 12 der deutschen Gefahrstoffverordnung folgende Informationen umfassen:
- Die Bezeichnung des Gefahrstoffs, wie sie im Sicherheitsdatenblatt vermerkt ist
- Informationen zu den Gefährlichkeitsmerkmalen
- Die Bereiche, in denen die Gefahrstoffe eingesetzt werden
- Angabe der Mengen, in denen die Gefahrstoffe im Betrieb zum Einsatz kommen
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Gefährdungsbeurteilung
In einer Gefährdungsbeurteilung halten Arbeitgeber die zentralen Gefährdungen fest, die auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit gefährlichen Substanzen stoßen können. Ziel ist es, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu maximieren. Unternehmen sollten beachten, dass die Arbeit mit gefährlichen Stoffen erst beginnen darf, wenn die Gefährdungsbeurteilung vollständig abgeschlossen ist.
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Sicherheitsdatenblätter
Sicherheitsdatenblätter beinhalten relevante Informationen zu allen Gefahrstoffen im Unternehmen. Da sie über die jeweiligen Substanzen informieren, unterstützen sie das Erstellen von Gefahrstoffkatastern.
Sicherheitsdatenblätter umfassen Hinweise auf:- Die Gefahrstoffkennzeichnung
- Potenzielle Gefahren
- Korrekte Handhabung und Entsorgung
- Erforderliche Lagerung
- Möglichkeiten, die Gefahrstoffe zu transportieren
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Regulatorische Compliance
Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben, wie der CLP- und REACH-Verordnung, müssen gewährleistet sein. Alle Gefahrstoffe sollten ordnungsgemäß registriert und gekennzeichnet werden.
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Betriebsanweisung
Eine Betriebsanweisung umfasst die grundlegenden Infos zu allen Gefahrstoffen im Betrieb. Mit einer Länge von maximal zwei Seiten sind Betriebsanweisungen deutlich kürzer als Sicherheitsdatenblätter. Betriebsanweisungen beschäftigen sich mit Fragen wie:
- Was sind potenzielle Gefahren?
- Welche Schutzausrüstung ist sinnvoll?
- Welche Stellen sind im Notfall zu kontaktieren und welche Handlungen sind nötig?
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Schutzausrüstung
Schutzausrüstung für jeden Mitarbeiter. Also Hilfsmittel, die Dienstnehmer bestmöglich vor Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten schützen. Sie besteht meist aus
- Schutzhandschuhen
- Atemschutz
- Schutzstiefel
- Schutzanzug
- Augenschutz
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Lagerung und Entsorgung von Gefahrstoffen
Unternehmen sind verpflichtet, ein Gefahrstofflager bereitzustellen, das die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützt. Zudem muss der Schutz der Umwelt beachtet werden. Typische geeignete Lagerorte sind:
- Auffangwannen
- Regale oder Schränke für Gefahrstoffe
- Gasflaschencontainer
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Gefahrstoffschulungen
In Gefahrstoffschulungen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber informiert, was im Umgang mit den Gefahrstoffen beachtet werden muss.
Welche Rolle spielt ein Gefahrstoffbeauftragter?
Gefahrstoffbeauftragte sind als Experten dafür zuständig, Unternehmen im Umgang mit Gefahrstoffen zu beraten. Dafür steht er mit der Geschäftsführung, Fachabteilungen und Beschäftigten in Austausch. Gefahrstoffbeauftragte führen Gefährdungsbeurteilungen durch, legen Vorkehrungen für Schutzmaßnahmen fest und übernehmen Mitarbeiterunterweisungen.
Synergien zwischen Qualitätsmanagement und Gefahrstoffmanagement
Qualitätsmanagement und Gefahrstoffmanagement sind eng miteinander verbunden, da die Einhaltung hoher Qualitätsstandards die sichere Handhabung und Entsorgung von Gefahrstoffen gewährleistet. Durch effektive Prozesse im Qualitätsmanagement können Risiken minimiert und gesetzliche Vorschriften eingehalten werden.
Welche Gesetze regeln das Gefahrstoffmanagement?
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Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG):
Die gesetzlichen Grundlagen des Gefahrstoffmanagements sind Teil des § 5 des Arbeitsschutzgesetzes.
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Gefahrstoffverordnung (GefStoffV):
Die Gefahrstoffverordnung gibt vor, welche Maßnahmen Arbeitgeber zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen muss.
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EU-Chemikalienrecht
Folgende EU-Verordnungen sind für den Umgang mit Gefahrstoffen relevant:
REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
Sie gibt die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien innerhalb der Europäischen Union vor.
CLP-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008
Bildet die Rechtsgrundlage, um Chemikalien in der Europäischen Union einzustufen, zu kennzeichnen und zu verpacken.
Biozid-Verordnung (EU) Nr. 528/2012
Regelt, wie Biozidprodukte in ganz Europa zu verkaufen, ab zugegeben und zu verwendet sind.
Inwiefern spielt Gefahrstoffmanagement eine Rolle in der Chemiebranche?
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Chemiebranche
In der Chemiebranche ist Gefahrstoffmanagement entscheidend, da zahlreiche Chemikalien hergestellt und verarbeitet werden, die gefährliche Eigenschaften haben können. Ein effektives System umfasst die Identifikation und Bewertung von Gefahrstoffen, die Bereitstellung von Sicherheitsdatenblättern, regelmäßige Mitarbeiterschulungen und die Implementierung von Schutzmaßnahmen wie Belüftungssystemen und persönlicher Schutzausrüstung. Zudem werden Notfallpläne entwickelt, um im Falle von Unfällen schnell reagieren zu können.
Welche Rolle spielt Software im Gefahrstoffmanagement?
Software unterstützt die Verantwortlichen dabei, das Gefahrstoffmanagement zu organisieren und zu verwalten. Dafür stellt sie jederzeit einen aktuellen Überblick über die Gefahrstoffe zur Verfügung und hilft, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Weiterhin können mit wenig Aufwand Betriebsanweisungen erstellt und die Kennzeichnung vereinfacht werden. Besonders praktisch ist es, wenn digitales Gefahrstoffmanagement über eine Schnittstelle mit dem ERP-System verbunden wird.
YAVEON ProBatch: Effektives Gefahrstoffmanagement
Die ERP-Branchenlösung YAVEON ProBatch bietet umfassende Funktionen, die speziell auf die Anforderungen des Gefahrstoffmanagements in der Chemiebranche zugeschnitten sind. Hier sind einige Möglichkeiten, wie YAVEON ProBatch dabei helfen kann:
- Gefahrstoffverzeichnis und Sicherheitsdatenblätter: Die Verwaltung eines vollständigen Gefahrstoffverzeichnisses sowie die Speicherung und der Abruf von Sicherheitsdatenblättern (SDS) werden ermöglicht. Eine Standardschnittstelle zu gängigen GSM-Systemen stellt sicher, dass alle relevanten Informationen zu Gefahrstoffen jederzeit verfügbar sind.
- Regelkonforme Dokumentation: Zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften trägt die Software durch die automatische Erstellung und Verwaltung der notwendigen Dokumentationen bei, einschließlich Transportdokumenten, Lagerdokumentationen und Berichten über die Verwendung von Gefahrstoffen.
- Chargenverfolgung und Rückverfolgbarkeit: Eine präzise Chargenverfolgung erlaubt es, den Verbleib und die Nutzung von Gefahrstoffen genau nachzuverfolgen, was entscheidend für Rückrufaktionen und das Management von Sicherheitsrisiken ist.
- Transportmanagement: Unterstützung im Transportmanagement für Gefahrstoffe wird durch die Lösung gewährleistet, einschließlich der Klassifizierung, Verpackung und Kennzeichnung von Gefahrgut für den Transport gemäß den internationalen Vorschriften (z.B. ADR, IMDG, IATA).
- Benutzerrollen und Zugriffsrechte: Die Einrichtung von Benutzerrollen und Zugriffsrechten sorgt dafür, dass nur autorisierte Personen Zugang zu sensiblen Informationen und Funktionen im Zusammenhang mit Gefahrstoffen haben.
- Regulatorische Anforderungen: Die Erfüllung regulatorischer Anforderungen wird durch die Erstellung und Pflege von Gefahrstoffkatastern und Feuerwehrlisten sichergestellt.
Diese Funktionen unterstützen Unternehmen dabei, ihre gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen und den zuständigen Behörden sowie Einsatzkräften im Notfall alle erforderlichen Informationen schnell und umfassend zur Verfügung zu stellen.
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