7 Maßnahmen, wie Sie
Ihre Lagerkosten senken
Lagerkosten senken: Wir zeigen Ihnen, welche Rolle der Prozess spielt und wie Sie ihn erfolgreich umsetzen.
7. März 2024
Als produzierendes Unternehmen verwenden Sie viel Zeit dafür, das eigene Lager zu verwalten. Bestände im Blick behalten, verbrauchte Materialen vermerken oder Mindesthaltbarkeitsdaten beachten: Der Aufwand ist groß, zudem benötigt Ihr Lager viel Fläche. All das bindet Liquidität – die Sie an anderer Stelle besser einsetzen könnten. Der Trick: die eigenen Lagerkosten und Lagerzinsen senken mit der Folge, dass die Liquidität steigt. Welche Bedeutung ein effizientes Lager hat, welche Maßnahmen zur Kostenreduktion ergriffen werden können und wie ein ERP-System hilft, verrät unser Beitrag.
Was sind Lagerkosten, welche gibt es und wie setzen sie sich zusammen?
Lagerkosten sind alle Kosten, die durch die Verwahrung von Gütern zustande kommen. Beispiele für Lagerkosten sind:
- Kosten für die Lagerfläche wie Miete, Einrichtung, Energie sowie Reinigung und Instandhaltung
- Kosten, die durch den Lagerbestand entstehen wie verdorbene Waren oder solche, die durch unsachgemäße Lagerung zerstört wurden
- Lohnkosten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um das Lager kümmern
- Kosten für Materialien im Lager wie Verpackungen und Bürobedarf
Bei der Berechnung von Lagerkosten wird zudem zwischen zwei Arten unterschieden: Es gibt fixe und variable Lagerkosten.
- Fixe Lagerkosten fallen fortlaufend an, unabhängig davon, ob Sie Ihr Lager aktuell nutzen oder nicht. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Miete, Grundsteuer und Versicherungen
- Variable Lagerkosten hingegen fallen nur an, wenn Ihr Lager aktiv genutzt wird. Dazu zählen Kosten für Wartung und Reinigung, beschädigte Güter und anfallenden Personalaufwand.
Was bedeutet es für Unternehmen, Lagerkosten zu reduzieren?
Lagerkosten machen für viele Unternehmen einen riesigen Kostenblock aus. Ihr Lager ist groß? Gerade dann wird viel Kapital gebunden. Was im ersten Moment ungünstig klingt, bringt einen riesigen Vorteil: Es erzeugt Einsparungspotenziale, denn Ihre Ausgaben lassen sich mit einem vernünftigen Lager sinnvoll reduzieren. Die neu erzeugte Liquidität wiederum setzen Sie an anderer Stelle sinnvoll ein. Doch Vorsicht! Bei der Reduzierung von Lagerkosten ist Fingerspitzengefühl gefragt. Einige Herausforderungen sollten Sie berücksichtigen:
- Reduzieren Sie vorrätige Güter und Materialien zu sehr, kann es zu Produktionsengpässen, langen Wartezeiten oder sogar Produktionsstillstand kommen.
- Viele Lager sind technologisch völlig veraltet. Darunter leiden Transparenz, Übersicht und eine gute Planbarkeit. Werden nun zusätzlich Mengen und Prozesse reduziert, entsteht schnell Chaos.
- Liegt die Verantwortung für ein Lager ausschließlich in menschlicher Hand, ist die Abhängigkeit groß. Denn hat ein einzelner Lagerist alle Informationen im Kopf und fällt aus, stehen Unternehmen vor einem großen Fragezeichen.
Nun stellt sich die Frage: Welche Maßnahmen sollten Sie ergreifen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und Ihre Lagerkosten gleichzeitig zu reduzieren?
7 Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Lagerkosten senken
Auf dem Weg zu niedrigeren Lagerkosten setzen zahlreiche Unternehmen auf folgende Maßnahmen:
-
1. Machen Sie eine Bestandsaufnahme
Welche Güter sind vorrätig? In welcher Menge sind sie vorhanden? Ist die Qualität einwandfrei oder ist es zum Beispiel durch falsche Lagerbedingungen zu Mängeln gekommen? Gibt es Ladenhüter, die nicht benötigt werden, jedoch Kapazität im Lager kosten? Bei der Bestandsaufnahme wird der gesamte vorrätige Bestand im Detail untersucht und dokumentiert. Sie können Lagerkosten so effizient berechnen, daraus ergeben sich die Lagerzinsen. Diese umfassen die Kosten des Kapitals, das durch gelagerte Güter gebunden wird. Das schafft Transparenz und die Basis, um den Bestand zu überdenken und zu optimieren. Das unterstützt besonders Unternehmen aus Branchen, die mit verderblichen Waren arbeiten, zum Beispiel Lebensmittel und Chemikalien.
-
2. Reduzieren Sie Ihre Kapitalbindungskosten
Eine weitere Maßnahme, um die finanziellen Aufwände im Lager zu reduzieren, ist die Reduzierung von Kapitalbindungskosten. Auf Basis der durchgeführten Bestandsaufnahme reduzieren Sie Ihren Lagerbestand um solche Güter, die nicht gewinnbringend sind. Das spart Platz sowie Energie und erübrigt eine Nachbestellung. Zusätzlich können die Zahlungsfristen verlängert werden. Erhalten Kunden eine kürzere und Lieferanten eine längere Frist, steigt die verfügbare Liquidität im Unternehmen. Dieser Schritt sollte jedoch sensibel angegangen und mit den betroffenen Partnern abgestimmt sein.
-
3. Minimieren Sie Lagerrisiken
Große Lager bergen die Gefahr, dass zu viel Waren vorrätig sind und im ungünstigsten Falle verderben. Eine Situation, die besonders Unternehmen aus der Lebensmittelbranche kennen. Indem Sie vorab eine Lagerdauer festlegen und im Blick behalten, lässt sich der Schwund minimieren.
-
4. Passen Sie Bestell- und Lieferprozesse an
Unüberlegtes Nachbestellen von Gütern ohne Bedarf erhöht die Lagerkosten unnötig. Besser ist es, wenn Sie Waren zeitgenau und in der benötigten Menge erhalten. Dank des Just-in-time-Konzepts vermeiden Sie Überlieferungen und beugen gleichzeitig Engpässen vor – die beste Grundlage für ein optimales Verhältnis Ihrer Lagerkosten.
-
5. Legen Sie einen Mindestbestand fest
In der Regel bewegen sich Ihre Aufträge in einem groben Rahmen. Doch unvorhergesehene Schwankungen werden schnell zum Problem, wenn Ihr Bestand zu gering ist. Definieren Sie deshalb einen sinnvollen Mindestbestand, mit dem Sie auf eine unerwartete Auftragslage reagieren können.
-
6. Legen Sie einen Höchstbestand fest
Doch Achtung, die Thematik kann auch genau umgekehrt sein: Ihre Aufträge reduzieren sich unerwartet. Da ist es wichtig, nicht zu viele Güter vor Ort zu haben, die leicht verderblich sind. Genau wie einen Mindestbestand festzulegen, sollten Sie sich also auch Gedanken zu einem Höchstbestand machen. Wie viel Menge darf Ihr Lager höchstens umfassen? Mindest- und Maximalmenge auszuloten ist ein Balanceakt, doch es lohnt sich.
-
7. Schaffen Sie manuelle Prozesse ab
Manuelle Lagerarbeit ist nicht nur mühsam, sondern gleichzeitig fehleranfällig. Schnell ist der Bestand falsch notiert, eine Bestellung übersehen oder der dringend benötigte Kollege kurzfristig verhindert. Vom anfallenden Zeitaufwand völlig abgesehen. Um Ihre Lagerkosten langfristig zu senken, sollten Sie sich von manuellen Prozessen verabschieden und auf eine digitale Lösung setzen. Die passende Software bringt mit den nötigen Funktionen Übersicht und weniger Aufwand auf Knopfdruck. Das erzeugt gleichzeitig Sicherheit, denn es passieren weniger Fehler und Sie sind jederzeit reaktionsfähig. Die optimale Grundlage für ein sinnvolles Lager mit reduzierten Kosten ist Enterprise Resource Planning (ERP).
Wie hilft Software dabei, Lagerkosten zu senken?
Ein ERP-System schafft das Potenzial, sämtliche Unternehmensprozesse zu digitalisieren und zu automatisieren – darunter auch Abläufe im Lager. Um Lagerkosten zu reduzieren, setzt ERP an der Effizienz im Lager an. Schaffen Sie es, diese zu steigern, reduziert sich der Aufwand von alleine, die Kosten sinken. Typischerweise unterstützen ERP-Systeme folgendermaßen dabei, die Lagerkosten zu senken:
- Waren und deren Bewegungen im Lager werden per Handscanner erfasst. Das erhöht die Geschwindigkeit des Prozesses und die Aktualität der Informationen.
- Über ein ERP werden nicht nur die notierten, sondern alle Schritte im gesamten Lagerprozess vollständig erfasst und dokumentiert.
- Statt Verwaltungsaufgaben manuell abarbeiten zu müssen, wickelt Ihr ERP die Bestandsverwaltung nach Menge und Packstücken digital ab.
- Weil Sie sämtliche Vorgänge und Bestände aktuell gelistet sehen, laufen Inventuren einfacher ab.
- Ähnlich wie die Arbeit mit Scannern im Lager, reduziert die automatische Erstellung von Etiketten und Barcodes Ihren Arbeitsaufwand.
- Sie erhalten Liefer- und Bestellvorschläge direkt angezeigt.
- Ob Menge, Mindesthaltbarkeitsdatum oder Bestellbedarf: Das ERP zeigt Ihnen alle Informationen in Echtzeit an.
- Reports erstellen Sie nicht nur einfacher digital, sondern auch schneller und genauer. So schaffen Sie es, Ihre Prozesse optimal auf die Gesamtstrategie Ihres Unternehmens auszurichten.
Ein ERP-System, das sich optimal für Start-ups, kleine sowie mittelständische Unternehmen eignet, ist Microsoft Dynamics 365 Business Central. Eine gute Basis – aus der sich noch viel mehr herausholen lässt. Unsere ERP-Branchenlösung YAVEON ProBatch ist vollständig in BC integriert und erweitert es um wesentliche Funktionen, die aus einem guten Standard eine zielsichere Speziallösung machen, zum Beispiel für eine effiziente Lagerverwaltung. Möglich macht das unser Modul zur Lagerverwaltung, ProBatch 365 Lagerverwaltung bzw. Warehouse Management. Diese Highlights erwarten Sie mit der Lösung:
- Verwaltung von Ladungsträgern direkt im System
- Stellplatzsuche für die Einlagerung von Artikeln
- Wareneingang: angelieferte Waren auf Ladungsträger laden und passenden Lagerplatz finden dank eingerichteter Einlagerungsstrategie
- Warenausgang: Leitstand mit integrierter Ampelfunktionalität und Planen der Kommissionierung
- Durch die Verwendung von Nachschubbestellungen wird Ihr Kommissionierbereich immer wieder mit Waren aus anderen Bereichen versorgt
- Kommissionierreihenfolge zur Bestandsreservierung
- Möglichkeiten rund um die Produktionsbereitstellung
Eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Ihre Lagerstrategie vereinfachen und optimal anpassen. So erleichtern Sie sich die Suche nach der Balance zwischen Vorrat im Lager und Reduzierung der Lagermenge. Das Ergebnis: ein sicheres, produktionsbereites Lager, das möglichst viel Liquidität freisetzt.
Wie unterstützt ein ERP-System Unternehmen aus den Life Sciences dabei, die Lagerkosten zu senken?
Pharma, Biotechnologie, Chemie, Medizintechnik, Lebensmittel und Kosmetik: Für Unternehmen aus den Life Sciences schlummern in einem ERP-System große Potenziale, um die Lagerkosten zu senken. Einige wesentliche Möglichkeiten sind:
-
Pharmazie und Biotechnologie
Ein ERP-System kann Unternehmen der Pharma- und Biotechnologie-Branche dabei helfen, die Lagerkosten zu senken, indem es folgende Vorteile bietet:
- Eine Vermeidung von Überbeständen und Fehlbeständen, die zu hohen Lagerhaltungs- und Opportunitätskosten führen können.
- Eine Integration mit anderen Systemen, wie z.B. dem Qualitätsmanagement, der Chargenverfolgung oder dem Vertrieb, die eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und eine schnelle Reaktion auf Kundenbedürfnisse gewährleistet.
- Eine Optimierung der Lagerplätze und -wege, die die Effizienz und die Auslastung des komplexen Lagers erhöht.
-
Chemie
Ein ERP-System unterstützt die Chemiebranche bei der Senkung der Lagerkosten, indem es:
- Eine bessere Planung und Steuerung der Produktionsprozesse ermöglicht, die den Lagerbestand und den Bedarf an Rohstoffen optimiert.
- Eine transparente Übersicht über alle Lagerbewegungen und -bestände bietet, die eine effektive Inventur und eine schnelle Lieferung an Kunden ermöglicht.
- Eine Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Normen für die Lagerung von Chemikalien sicherstellt, die das Risiko von Strafen, Unfällen oder Umweltschäden verringert.
-
Lebensmittelbranche
Ein ERP-System kann der Lebensmittelindustrie helfen, die Lagerkosten zu senken, indem es:
- Eine Rückverfolgbarkeit aller Lebensmittel und ihrer Zutaten von der Beschaffung bis zum Vertrieb gewährleistet, die eine schnelle Reaktion auf Qualitätsprobleme oder Rückrufe ermöglicht.
- Eine Minimierung von Produktionsausfällen und Abfall durch eine präzise Planung der Nachfrage und eine Anpassung der Produktionsmengen an die Bestellungen der Kunden unterstützt.
- Eine Automatisierung von Geschäftsprozessen und eine Verringerung von manuellen Fehlern durch eine nahtlose Integration aller Abteilungen, Lieferanten und Kunden fördert.
-
Kosmetikbranche
Um die Lagerkosten für Unternehmen der Kosmetikbranche zu senken, bietet ein ERP-System unter anderem diese Vorteile:
- Eine Reduzierung der Lagerkosten durch eine optimale Bestandsverwaltung, die eine Echtzeitübersicht über den Warenbestand, die Verfallsdaten und die Nachfrage ermöglicht. Ein ERP-System kann auch helfen, den Überbestand zu vermeiden, indem es die Mindestbestände festlegt, die automatischen Nachbestellungen auslöst und die Lieferzeiten optimiert.
- Eine Verbesserung der Produktqualität und -sicherheit durch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit aller Rohstoffe, Zutaten und Endprodukte, die eine Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und eine effektive Qualitätskontrolle gewährleistet. Ein ERP-System kann auch helfen, das Risiko von Fälschungen oder Verunreinigungen zu reduzieren, indem es die Authentizität der Lieferanten und die Herkunft der Produkte überprüft.
- Eine Steigerung der Kundenzufriedenheit und -bindung durch eine personalisierte und schnelle Lieferung, die auf die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden zugeschnitten ist. Ein ERP-System kann auch helfen, die Kundenbindung zu erhöhen, indem es die Kundenkommunikation, das Feedback und den Service verbessert.
-
Medizintechnik-Branche
Ein ERP-System kann der Medizintechnikbranche dabei helfen, die Lagerkosten zu senken, indem es folgende Vorteile bietet:
- Eine Optimierung der Lagerprozesse und -abläufe durch eine Automatisierung und Integration aller Lagerdaten, die eine bessere Planung, Überwachung und Steuerung des Lagerbestands ermöglicht. Ein ERP-System kann auch helfen, den Lagerumschlag zu erhöhen, den Lagerbedarf zu reduzieren und die Lieferzeiten zu verkürzen.
Lernen Sie unsere ERP-Branchenlösung kennen
Nutzen Sie die Potenziale unserer ERP-Lösung für optimale Lagerverwaltung und reduzieren Sie Ihre Lagerkosten!